100 Jahre Feuerwehr Meinsdorf – Heft 3
Heft 3 von 4 Februar 2013
Wie im letzten Heft schon erwähnt, wurde am 16. November 1962 die erste Frauenbrandschutzgruppe gegründet. Ihre Tätigkeit stand unter dem Motto „Aufklärung und Kontrolle im Brandschutz ist besser als Löschen“. Sie waren im vorbeugenden Brandschutz tätig. Für sie war das Brandschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt eine Enttäuschung, denn dieses hat den Freiwilligen Feuerwehren Aufgaben im vorbeugenden Brandschutz, wie Brandschutzkontrollen an öffentlichen Einrichtungen und Wohn-stätten, abgesprochen. Für viele war es angesichts der steigenden Zahl der Wohnungsbrände eine unverständliche Tatsache. In den Wendejahren 1989/1990 musste die Gruppe daher aufgelöst werden, und deren Mitglieder bildeten den Grundstock unserer heutigen Alters- und Ehrenabteilung.
In den Jahren 1991 und 1992 lud die Freiwillige Feuerwehr alle Einwohner von Meinsdorf und Roßlau zu Tagen der offenen Tür ein. Dabei nutzten Sie die Gelegenheit, ihre Feuerwehrtechnik vorzustellen, Kinder erlebten Rundfahrten mit dem Feuerwehrauto, Mutige konnten mit dem Schlauchboot auf der Rossel fahren und wißbegierige Kinder konnten sich bei Zielübungen mit dem Strahlrohr und vollem Wasserdruck mit der Feuerwehrtechnik vertraut machen. Ziel war es, die Tage der offenen Tür zu nutzen, um mit der Bevölkerung ein gutes Verhältnis herzustellen und für den Nachwuchs bei den Kindern und Jugendlichen zu werben.
Seit 1992 wurde auch in der Feuerwehr der Vorteil der Telekommunikationstechnik genutzt. Die Wehr kann nun zusätzlich über Funkmeldeempfänger alarmiert werden. Durch diese Technik wird, besonders vormittags, die Sicherheit des gesamtes Ortes und der Nachbarorte gewährleistet, da Einsatzkräfte nun auch aus größerer Entfernung alamiert werden können.
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Von den jüngeren aktiven Kameraden wird auch in den 90iger Jahren der Feuerwehrkampfsport, bei uns Löschangriff durchgeführt. An zahlreichen Abenden der Woche der Sommermonate wird intensiv an der Verbesserung der Techniken und der somit erreichten Zeiten gearbeitet. Auch die jungen Kameraden der Jugendfeuerwehr arbeiten genauso wie „ihre großen Vorbilder“ an besseren Techniken und Zeiten. Durch diese intensive Vorbereitung werden bei Ausscheiden auf Abschnitts und wirkungs-bereichsebene gute bis sehr gute Plätze erreicht. Beim Ausscheid des Abschnittes Roßlau am 24.05.1997 in Hundeluft erreichte die Jugendfeuerwehr den 1. Platz in einer Zeit von 47.7 Sekunden. Beim Pokallauf anläßlich des 120jährigen Bestehens der Wehr Roßlau erreichte die Männermannschaft Platz 1. in einer Zeit von 51.4 Sekunden.
Die Jahre 1996/97 waren für die Feuerwehr Meinsdorf mit Höhen und Tiefen geprägt. Der 14. September 1996 war ein Höhepunkt. Pünktlich zum Tag der offenen Tür bekam unsere Wehr ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser. Durch das TSF-W (mit einem 500-Liter-Tank, Notstromaggregat und einer Tragskraftspritze ausgerüstet) wird die Grundausstattung und die Möglichkeit einer Brandbekämpfung entscheidend verbessert.
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Im Januar 1997 erlitt die Wehr einen großenTiefschlag. Seit September 1996 sorgten Brandstifter in dem kleinen Ort für Unruhe. Es brannten Bungalows, Schuppen und Container; es wurden Ölspuren gelegt und auch mehrmals der Notruf mißbraucht. Unfaßbar war es für uns, das nach Aufklärung der Fälle fest stand, das die „Feuerteufel“ auch noch Mitglieder der eigenen Wehr waren. Nicht nur mit Anfeindungen durch die Öffentlichkeit, auch mit dem eigenen Gewissen mußten die Kameraden der FFW Meinsdorf fertig werden. Aber man ließ sich nicht beirren, und schnell waren zuverlässige Kameraden gefunden, die das Runder wieder fest in die Hand nahmen.
Die 90iger Jahre brachten mit der verbesserten Technik auch Veränderungen im Tätigkeitsfeld der Feuerwehr mit sich. Zum wichtigsten Aufgabenbereich, der Brandbekämpfung, erlangt als weiterer Bereich die Hilfeleistung zunehmende Bedeutung.
Durch das vergrößerte Tätigkeitsfeld der Feuerwehr wird auch von den Feuerwehrmännern und -frauen ein hoher Grad an Einsatzbereitschaft und Qualifikation gefordert, welcher durch die zahlreichen Dienstabende und die darin durchgeführten Übungen und Weiterbildungen erreicht wird. Nicht zu vergessen sind auch die Weiterbildungen in der Feuerwehrschule Heyrothsberge sowie auf Kreisebene.
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Die Geschicke der Wehr wurden seit 1913 von mehreren Kameraden in verschiedenen Funktionen geführt. So wechselte die Leitung der Wehr in 100 Jahren 16mal. Besondere Erwähnung soll hier der Kamerad Wolfgang Eilert finden, welcher unsere Wehr 23 Jahre, und damit am längsten, geführt hat. Während seiner 50-jährigen Dienstzeit war er ausserdem Ausbilder der AG „Junge Brandschutzhelfer“ und von 1994 bis zu seinem Tode im letzten Jahr auch Ehrenwehrleiter der Feuerwehr Meinsdorf.
Insgesamt haben sich viele Kameradinnen und Kameraden um die Stärkung und den Zusammenhalt der Wehr verdient gemacht. Alle Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr wollen mit den ihnen zur Verfügung stehenden Kräften und Mitteln für eine positive Entwicklung der Wehr sorgen.
Im Jahr 2000 wurde von unserer Wehr wieder ein wichtiger Schritt unternommen, um den guten Ausbildungsstand und damit auch die Sicherheit bei Einsätzen zu verbessern. Mit Beginn des Innendienstes startete die gemeinsame Ausbildung mit der Feuerwehr Mühlstedt zum Truppmann bzw. Truppführer. Der Nachweis über die erfolgreich durchgeführte Grundausbildung ist für die weiterte Qualifikation auf Kreisebene sowie auf der Landesfeuerwehrschule in Heyrothsberge eine notwendige gewordene Voraussetzung zur Teilnahme an den angebotenen Lehrgängen.
Über durchgeführte Brandschutzerziehungen in der Grundschule Meinsdorf gelang es dem Kamerad Frank Punke eine Arbeitsgemeinschaft zu gründen über welche wir die Jugendlichen noch früher erreichen und für die Feuerwehr gewinnen können. So können interessierte Kinder bereits ab dem 10. Lebensjahr über die Arbeitsgemeinschaft am Jugendfeuerwehrdienst teilnehmen.
………Fortsetzung folgt
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Aktuelles aus der Wehr
Die diesjährige Jahreshauptversammlung war wieder einmal eine gute Gelegenheit das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen. Neben unserem Wehrleiter verlasen auch die Leiter der Jugend- und Kinderfeuerwehr ihre Rechenschaftsberichte über die Arbeit im Jahr 2012. Hervorgehoben wurden die vielen Veranstaltungen, welche wir organisierten oder welche wir unterstützten bzw. an welchen wir uns durch unsere Teilnahme auszeichneten und vieles mehr. Auch die Beförderungen und Auszeichnungen kamen nicht zu kurz. Als Besonderheit wurden hier die Frauen der Brandschutzgruppe zu Ihrem 50-jährigen Bestehen ausgezeichnet. Zum Abschluss der Jahreshauptversammlung nahmen alle Teilnehmer und Gäste ein gemeinsames Abendbrot ein, um im Anschluss über das vergangene Jahr zu debattieren und Ideen für das neue Jahr zu sammeln.
Schnee, Grillspeisen, Glühwein & Kinderpunsch, unterhaltsame Gäste und ein warmes Feuer sorgten für gute Stimmung und ein erfolgreiches Weihnachtsbaumverbrennen am 12. Januar 2013. Unsere Kameraden und deren Lebenspartner sorgten für die Versorgung und die Logistik im Hintergrund für ca. 250 Gäste.
Nachdem bereits am Morgen die Weihnachtsbäume der Meinsdorfer eingesammelt und zur Wache befördert wurden, startete um 18.00 Uhr ein kleines Feuerwerk die Baumverbrennung.
Das Feuerwerk war unser offizieller Auftakt im Jubiläumsjahr „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Meinsdorf“. Anschließend wurde das Feuer entzündet und man konnte sich am Grillstand stärken und heißen Glühwein am Feuer genießen.
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